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Die Rellinger Kirche

Kirchengeschichte

Foto: Gaedigk

Seit es das Christentum in Schleswig-Holstein gibt, gibt es auch eine Kirche in Rellingen. Ob schon im 9. Jahrhundert an der Rellau eine Holzkirche stand ist ungewiß. Im 12. Jahrhundert wurde aber hier eine schlichte romanische Feldsteinkirche gebaut, von der noch Reste im Turm zu besichtigen sind. Es handelt sich um ein sog. Urkirchspiel.

Nachdem der 500 Jahre alte Kirchenbau trotz Erweiterungen zu klein geworden war und die Gläubigen des 150 qkm großen Kirchspiels nicht mehr fassen konnte, baute Cai Dose von 1754-56 das heutige barocke Kirchenschiff. Das Kirchenspiel reichte damals von Garstedt über Quickborn bis Heist und umfaßte auch Pinneberg. Die vielen Kirchenstiege, die es bis heute gibt, erinnern an die langen Wege, die die Gottesdienstbesucher früher zurückgelegt haben. Aber auch heute kommen Menschen von auswärts zu uns, wenn sie in der Rellinger Kirche heiraten oder ihre Kinder taufen lassen wollen oder sich ein Konzert anhören möchten.

Aufgrund ihrer hohen künstlerischen Bedeutung gehört der achtseitige Zentralbau zu den Hauptwerken des spätbarocken Kirchenbaus in Norddeutschland und gilt als die vollkommenste Leistung Cai Doses, der den Auftrag von dem dänischen König Friedrich V. bekam, denn Schleswig-Holstein war damals dänisch. Um möglichst vielen Gottesdienstbesuchern gleich gutes Hören und Sehen während der Predigt zu ermöglichen, wählte Dose einen Oktogon-Grundriß und einen Raum mit Emporen, in dem die Plätze auf die Kanzel ausgerichtet sind. Die gute Akustik ist bis heute Grund für die Beliebtheit der Kirche insbesondere bei Musikveranstaltungen des Mai-Festivals, des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals und zahlreichen weiteren Konzerten.